Es handelt sich ja nur um Richtfunk!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Schaidhammer,

ich beantrage hiermit erneut,

Nutzungsänderungen zur Errichtung von Mobilfunkanlagen nicht im T und U-Ausschuss, sondern im Gemeinderat zu behandeln.

Begründung:

Weil in Deutschland mit viel zu hohen Grenzwerten gearbeitet wird, läuft inzwischen bereits eine Sammelklage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Immer mehr Menschen und auch Tiere fühlen sich von den hohen Strahlenbelastungen in ihrer Gesundheit gefährdet bzw. erkranken.

Wenn wir in Wiesloch

  • unseren Maßnahmekatalog zur Lokalen Agenda Ernst nehmen
  • Wert auf eine gute d.h. rücksichtsvolle Nachbarschaft legen
  • vorausschauend die Gesundheit unserer Bevölkerung schützen
  • und unseren schönen Blick über die Stadt nicht verschandeln wollen (das Raiffeisengebäude ist durch seine Höhe bereits ein "gewissen Störfaktor im städtischen Bild")

so sollten Sie m. E. den heutigen Antrag nicht zur Abstimmung zulassen.

Vodafone hat sich bereits zum zweiten Mal in unserer Stadt nicht an die freiwillige Selbstverpflichtung der großen Mobilfunkanbieter gehalten, in der diese Vorsorgemaßnahmen zur Verbesserung von Sicherheit und Verbraucher-, Umwelt- und Gesundheitsschutz ankündigten:

Vodafone hatsich vor Bauantragstellung durch dieRaiffeisenzentralgenossenschaftnichtmit der Stadtverwaltung und der Bevölkerung nach anderen Standorten für Mobilfunkumgesehen.

Schon allein aus diesem Grunde darf der heutige Antrag auch nicht genehmigt werden.

Außerdem wird jetzt von Vodafone das Argument angeführt, es handele sich ja "NUR UM RICHTFUNK".

Wie Sie der unten angehängten Email von elektrosmognews entnehmen, ist Richtfunk auch Mobilfunk mit Strahlenbelastung. Der Kindergarten Pusteblume ist nicht weit vom Raiffeisengebäude entfernt. In der Nähe von Kindergärten sollten keine Mobilfunkstationen aufgebaut werden. Außerdem haben wir bereits am Eingang der Bahnhofstraße/Hauptstraße und im Hoschket Mobilfunkstationen.

Sollte der Ausschuss heute wirklich diesem Antrag zustimmen, so können Sie sicher sein, dass

im nächsten Schritt weitere Sende- und Empfangsantennen auf dem Raiffeisengebäude installiert werden. Es ist üblich, dass sich die Mobilfunkfirmen solche Freiheiten in den Verträgen einräumen, um flexibel zu sein.

Mit freundlichen Grüßen

Karin Becker
Stadträtin der Frauenliste Wiesloch