Antrag der Frauenliste vom 28.4.2008
auf Mitwirkung an bzw. Vorlage von realistischen
Katastrophenschutzplänen für Wiesloch und Umgebung
Frauenliste fordert realistische Katastrophenschutzpläne
Tschernobyl bleibt ständige Mahnung
Im Jahr 1986 ereignete sich Ende April im sowjetischen Atomkraftwerk Tschernobyl die bisher schwerste Katastrophe
in der Geschichte der zivilen Nutzung der Atomenergie. Insgesamt wurde damals eine Fläche von mehr als 200.000
Quadratkilometer kontaminiert. Auch heute noch, 22 Jahre danach, ist eine 30-Kilometer-Zone um den geborstenen
Reaktor absolutes Sperrgebiet.
Umso verwunderlicher ist für Gemeinderätin Karin Becker von der Frauenliste, dass in den hiesigen
Katastrophenschutzplänen trotz der Erkenntnisse von Tschernobyl immer noch steht, dass z. B. Wiesloch bei einem
Unglück in einem der nahe gelegenen Kernkraftwerke NICHT BETROFFEN wäre!
In Tschernobyl wurden damals 350.000 Menschen heimatlos. „Wie würde es bei solch einer Katastrophe bei uns
in der Rhein-Neckar-Region aussehen?“ fragt sich Gemeinderätin Karin Becker.
Die Gemeinderätin hat bereits am 13. März 2002 im Wieslocher Gemeinderat den Antrag gestellt, dass die für
den Bevölkerungsschutz in Wiesloch zuständigen Rathaus-Angestellten in Verbindung mit dem Landratsamt und dem
Regierungspräsidium Karlsruhe einen realistischen Katastrophenschutzplan erstellen. „Doch leider hat sich
in dieser Hinsicht bis heute noch kaum etwas getan “, moniert Karin Becker.
Neu formulierte, realistische Katastrophenschutzpläne, von denen die Bevölkerung auch Kenntnis erhält, würden
nach Ansicht von Gemeinderätin Karin Becker umgehend bewirken, dass alle Atomkraftwerke im Rhein-Neckar-Gebiet
abgeschaltet würden. Gemeinderätin Karin Becker von der Frauenliste fordert deshalb erneut einen Bericht im
Wieslocher Gemeinderat über sichtbare Fortschritte bei der Fortschreibung des total veralteten
Katastrophenschutzplanes für unsere Region.
„Und selbstverständlich“, so Karin Becker, „kann jeder Haushalt seinen eigenen Atomausstieg
ganz leicht umgehend selber machen. Dazu muss nur eine Nachricht unter
www.atomausstiegselbermachen.de ausgefüllt
und abgeschickt werden.“
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