Presse

schließen

Wieslocher Woche vom 6. Dezember 2001

RUBRIK: DIE STADTMAUS UNTERWEGS

Das i-Tüpfelchen

Das Tüpfelchen auf dem „i“ ist meist nicht das, was man unter dem Sahnehäubchen versteht, sondern eher der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Aber manche haben es gar nicht nur mit dem Tüpfelchen, nein, denen geht es überhaupt ums „i“ - genauer gesagt ums Binnen-I.

Also, wenn man glaubt, das emanzipatorische Getue um den Weiblichkeitswahn wäre Schnee von gestern - weit gefehlt. Nein, von Zeit zu Zeit fühlt sich immer wieder jemand in seinem Frau-Sein benachteiligt, weil in irgendeinem Formblatt vom Grundstückseigentümer statt von der Grundstückseigentümerin die Rede ist und weil einer gedankenlos vom Gemeinderat spricht, obwohl da auch Rätinnen drin sind.
Wie kommt die EnBW dazu, die Stromabnehmerinnen zu unterschlagen, wo die doch durch das Fönen der Haare, das Waschen mit der Waschmaschine und die Benutzung des Trockners und des Bügeleisens zu den Großabnehmerinnen gehören. Im Gegensatz zu den Stromabnehmern, die sich vielleicht sogar noch nass rasieren.

Also die Damen der Frauenliste fühlen sich jedenfalls verpflichtet (und dies im Geiste und Sinne aller Frauen dieser Welt) zu beantragen, dass die Wasserversorgungssatzung eine Neufassung erhält, bei der das Binnen-I berücksichtigt wird. Die Herrin dieser Gedankinnen muss viele schlaflose Nächte haben, sonst kann einem so was ja wohl kaum einfallen.

Ihre Stadtmaus - auch in Zukunft ohne Binnen-I