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Nebelwände um Atomkraftanlagen - ein Faschingsscherz?

Leserinnenbrief zum Artikel in der RNZ vom 20.2.2004: Nebelwand „unsinnig“

Umweltminister Ullrich Müller befürwortet doch tatsächlich die beabsichtigten künstlich erzeugten Nebelwände, die Atomkraftanlagen vor Terroranschlägen schützen sollen. Dass es sich bei dieser Pressemitteilung wirklich um die ernst zu nehmende Debatte über die sogenannten „aktuellen Katastrophenschutzpläne“ handelt, und nicht um einen Faschingsscherz oder einen  vorgezogenen Aprilscherz, ist die „idiotische Wahrheit“.

„Wir können alles. Außer Atomkraftanlagen schützen“, sollte eigentlich der neueste Werbespruch der Image-Kampagne von Baden-Württemberg lauten, kann ich da nur süffisant fordern.

Dabei ist doch jedem nur ein klein wenig technik-interessierten Menschen heute klar, dass Flugzeuge mit den modernen satellitengestützten Navigationsgeräten (GPS-Systemen) jedes Atomkraftwerk bei jedem Wetter genau orten können. Dies hat ja jetzt auch die Pilotenvereinigung Cockpit (Ulm) bestätigt und die Naivität der politisch Verantwortlichen beklagt.

Den Produktionsverlust der beiden hoch risikoreichen alten Atomanlagen Obrigheim und Philippsburg I könnten die Atomkraftbetreiber laut Atomgesetz ausgleichen, indem sie die besser „gesicherten“ Kraftwerke länger betreiben. Doch anscheinend passen „Vernebelungsaktionen bei Gefahren“ den Konzernen und den politisch Verantwortlichen besser ins Konzept, als das sofortige Abschalten aus Sicherheitsgründen.

Karin Becker, Gemeinderätin Frauenliste Wiesloch

Waldstraße 44
69168 Wiesloch
Tel. 06222 8 18 26