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14.2.2005

Regenbogenfahnen für den Frieden – Kunstprojekt mit hochaktueller Brisanz

Seit letzten Samstag habe ich erneut meine Regenbogenfahne mit dem Aufdruck „Pace“ (Frieden) am Haus hängen, die ich schon bei mehreren Demonstrationen für den Frieden geschwenkt habe. Grund für das Hissen meiner Regenbogenfahne ist der erneute Besuch von Präsident Georg W. Bush in Deutschland. Bush kommt nach Mainz, einer „cosy“ (gemütlichen) Stadt, in der zufälligerweise am 27.11.1095 der Auftakt zum ersten Kreuzzug stattfand. Er endete drei Jahre später mit der Eroberung Jerusalems und einem fürchterlichen Gemetzel.
Georg W. Bush hatte im März 2003 seinen Angriffskrieg gegen Irak ausdrücklich als Teil eines „Kreuzzugs gegen den Terrorismus“ bezeichnet. Das Märchen von den Massenvernichtungswaffen, die Grund für den völkerrechtswidrigen Angriff waren, hat sich nach und nach als Lüge herausgestellt.

"Frieden durch Dialog" war das neue Motto der am Samstag und Sonntag in München stattgefundenen so genannten Sicherheitskonferenz in München. Es trafen sich - wie jedes Jahr - Militärs, Rüstungslobbyisten und politisch Verantwortliche für die derzeitigen und zukünftigen Kriege. Während Außenminister Fischer in München fein diplomatisch immer nur von „soft power“ und „hard power“ sprach und so das Wort Militär nicht in den Mund nehmen brauchte, teilte Verteidigungsminister Struck im Europäischen Hof in München mit, dass die Meinungsunterschiede zwischen USA und Deutschland in Bezug auf den Irakkrieg inzwischen vergessen seien. Doch soviel Meinungsunterschiede zwischen Bush und unserem Kanzler Schröder gab es doch gar nicht: 80 % der Transporte, die bis heute in den Irak mit Soldaten und Kriegsmaterial laufen, laufen über Deutschland, grundgesetz- und völkerrechtswidrig.

In den nächsten Wochen wird der EU-Verfassungsvertrag in einigen Ländern zur Abstimmung durch das Volk gestellt. Die Bevölkerung von Deutschland darf selbst nicht über diesen wichtigen Vertrag abstimmen. Schröder und Fischer wollen das nicht. In diesem Verfassungsvertrag wird eine Aufrüstungsverpflichtung für alle EU-Staaten festgeschrieben. Es werden Kampfeinsätze festgeschrieben und so genannte „Entwaffnungsmissionen“, gemeint ist damit wohl nichts anderes als das, was wir im Irak erlebt haben. Wer sich hierzu genauer informieren will, kann unter Tel. 8 18 26 kostenlos „Die verfasste Militarisierung“ (Hrsg. Informationsstelle Militarisierung) anfordern.

Wenn sich also zufällig das Kinderatelier Regenbogen in Wiesloch/Walldorf für ein Jahresprojekt 2005 unter dem Motto „Et in terra pax hominibus“ Regenbogenfahnen für den Frieden - entschieden hat, so ist dies ein Kunstprojekt mit hochaktueller Brisanz. Ich wünsche mir, dass dieses Projekt nicht nur in Walldorf in der Zeit vom 24. Juni bis 22. Juli stattfindet, sondern in Wiesloch und Walldorf, dem neuen Doppelzentrum. Ich werde auf jeden Fall meine Regenbogenfahne die nächsten Monate als wohltuendes und aufmunterndes Zeichen für den Frieden an meinem Haus hängen lassen und hoffe, dass viele Menschen in Wiesloch und Walldorf an dieser Aktion mitmachen.

www.kinderatelier-regenbogen.de

Karin Becker,
Stadträtin der Frauenliste Wiesloch
ödp-Kreisvorsitzende Rhein-Neckar