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20 Jahre nach Tschernobyl - Macht der Stromkaufenden gefragt

Frauenliste fordert zur Prüfung der Stromrechnung auf

Die Frauenliste Wiesloch setzt sich seit Jahren konsequent für ein rasches Abschalten aller Atomkraftwerke ein. Beim Super-Gau in Tschernobyl wurden 40.000 Quadratkilometer Erde radioaktiv verseucht, unbewohnbar gemacht. 300 000 Menschen mussten evakuiert und umgesiedelt werden. Trotz dieser Kenntnis sind wir hier in Wiesloch, wenn z. B. eines der nahe liegenden Kernkraftwerke „hochginge“ laut unserem derzeitigen Katastrophenschutzplan NICHT BETROFFEN.

Die Frauenlisten-Gemeinderätin Karin Becker hat deshalb schon vor Jahren den hauptamtlich eingestellten Mitarbeiter für Feuerwehr und Katastrophenschutz gebeten, sich für einen wirklich realistischen Katastrophenschutzplan einzusetzen und die Öffentlichkeit über evtl. Fortschritte zu informieren.

Außerdem bittet die Frauenlisten-Gemeinderätin Karin Becker alle Haushalte, ihre demnächst erscheinende Stromrechnung einer genaueren Prüfung zu unterziehen. Seit 15. Dezember 2005 sind die Stromunternehmen verpflichtet, ihrer Kundschaft auf der Rechnung aufzulisten, welchen Energiemix sie bezogen haben. Diese Kennzeichnungspflicht sorgt für mehr Transparenz und Bewusstseinsbildung. Gibt diese jährliche Auflistung des eingekauften Energiemixes auf der Stromrechnung der Kundschaft doch die Möglichkeit, sich ihren Anbieter auch nach dem Kriterium des Energiemixes gezielt auszusuchen. Wer keinen Atomstrom beziehen möchte, hat dann unter der Rubrik „Atomstrom“ und auch unter der Rubrik „Atommüll“, der bekannterweise 1 Million Jahre sicher aufbewahrt werden müsste, eine Null stehen!

Wenn die 62 % der Bevölkerung, die Strom aus Atomkraft ablehnen, demnächst bewusst nachhaltig ihren täglichen Energiemix aus der Steckdose einkaufen, so werden endlich die Weichen für mehr erneuerbare Energien sowie effiziente Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen gestellt. Der Markt erzeugt bekannterweise das, was nachgefragt wird. Die Käuferinnen und Käufer haben also die eigentliche Macht darüber, wie lange die um uns liegenden Atomkraftwerke noch betrieben werden.