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Rhein-Neckar-Zeitung 12.12.2007

Äußere Helde bleibt Reizthema

"Erster Baggerbiss" war Thema in der Haushaltsberatung

Wiesloch. (eó) So schiedlich, friedlich Wieslochs Etatberatungen am Samstag auch waren. Ein Thema vermag immer wieder die Gemüter zu erhitzen: das Baugebiet "Äußere Helde". Soeben hatte Wieslochs OB Franz Schaidhammer den ersten Bauabschnitt des Großprojekts mit einem "Baggerbiss" gestartet (die RNZ berichtete). Im Gremium war die Freude darüber aber alles andere als ungeteilt, was angesichts des nach wie vor umstrittenen Projekts auch kein Wunder ist. So monierte Stadträtin Karin Becker (Frauenliste), dass der Startschuss für die Erschließung gefallen sei, obwohl noch immer nicht alle Grundeigentümer im ersten Bauabschnitt ihr Gelände zur Verfügung gestellt hätten. Sie seien nun mit dem Bagger regelrecht „überfahren“ worden.

Auch Rosel Neumann (Grüne) wunderte sich darüber, dass das „Fell des Bären verteilt werden“ solle, noch ehe er erlegt sei, und kritisierte, dass die Stadt entgegen anderslautender Versprechen nicht noch einmal auf alle nicht mitwirkungsbereiten Grundeigentümer zugegangen sei.

Der städtische Planungs-Chef Peter Ketterer räumte dies durchaus ein. Vorrang hätten Verkaufsverhandlungen mit jenen Grundeigentümern gehabt, deren Grundstücke in den Baufeldern lägen. Es könne daher durchaus sein, dass mit jenen Eigentümern noch kein Kontakt aufgenommen worden sei, deren Flächen sich in den Grünzonen befänden, welche für die Erschließung nicht nötig seien. OB Franz Schaidhammer machte deutlich, dass ein weiterer Aufschub gegenüber den mitwirkungsbereiten Grundeigentümern "nicht zu vertreten" sei. „Wir hätten dann wieder ein Jahr verloren, das geht ausschließlich zu Lasten der Grundeigentümer“, erklärte er, sagte aber zu, dass Vertreter des Erschließungsträgers Wüstenrot im Gemeinderat noch einmal einen Zwischenbericht erstatteten werden.

Dennoch setzte Karin Becker per knappem Mehrheitsbeschluss eine Verpflichtung der Stadt auf Einhaltung der Verfahrensrichtlinien im Etat durch, für den OB ein überflüssiger Beschluss: „Dass wir uns an Recht und Gesetz halten, ist eigentlich selbstverständlich.“