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Wieslocher Woche v. 6.2.2008


6. Februar - Internat. Tag

Null-Toleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung

Genitalverstümmelung ist eine Menschenrechtsverletzung


Frauenliste fordert Bundesregierung zum umgehenden Handeln auf


Zum internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar fordert die Gemeinderätin der Frauenliste, Karin Becker, die Bundesregierung auf, endlich deutliche Maßnahmen zu ergreifen, wenn es um genitalverstümmelte Mädchen mit Migrationshintergrund als Opfer von häuslicher Gewalt geht.

Weltweit leben mehr als 150 Millionen Mädchen und Frauen, die an ihren Genitalien verstümmelt wurden. Jedes Jahr werden erneut etwa drei Millionen Mädchen Opfer dieser Praktik: das sind 8.000 jeden Tag! Und die Verstümmelungen finden auch in Deutschland statt: Mädchen werden hierzulande zu diesem Zweck zu Ärztinnen oder Ärzten oder in ihr Heimatland gebracht und betroffene Frauen leben unter uns.

Der Bundesregierung liegt seit November 2006 ein Antrag vor, endlich auch in Deutschland greifende Maßnahmen zum Schutz vor Genitalverstümmelung zu beschließen. Genitalverstümmelung ist – nicht nur in den Augen von Gemeinderätin Karin Becker - schwere Körperverletzung, eine Menschenrechtsverletzung. Diese sollte so schnell wie möglich ausdrücklich als Straftatbestand in unserer Gesetzgebung Aufnahme finden. Ebenso sollten die angeblich "sicheren Herkunftsländer" aus den Asylverfahrenslisten gestrichen werden, wenn dort immer noch Genitalverstümmelung stattfinden darf.

Ärztinnen und Ärzte, Polizei, Lehrkräfte und Angestellte in den Jugendbüros und -ämtern und Strafverfolgungsbehörden sollten dazu flächendeckend geschult werden und ihre Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen eines Aktionsplanes darauf ausrichten.

Aufklärung über die schweren Beeinträchtigungen von Sexualität und Gesundheit bei Genitalverstümmelung muss mit großer Sensibilität auch bereits bei den Eltern mit entsprechendem Migrationshintergrund erfolgen.

"Unser Staat darf keine Körperverletzungen an Mädchen dulden, muss endlich handeln“, so das Fazit von Gemeinderätin Karin Becker, die auch im hiesigen Arbeitskreis Integration im Rahmen der Lokalen Agenda 21 mitarbeitet.