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1. Frage der Rhein-Neckar-Zeitung
Die finanzielle Krise
In den vergangenen Jahren hat Wiesloch mehrere schwere
finanzielle Krisen durchgemacht. Gerade jetzt wieder sorgt ein massiver
Gewerbesteuereinbruch für Millionen-Löcher im Haushalt. Wo könnte oder müsste
Ihrer Meinung nach die Kommunalpolitik ansetzen, um Wieslochs Finanzen zu
verbessern und die Einnahmesituation zu verstetigen?
Antwort der Frauenliste Wiesloch
Nötig ist ein internationales - solidarisches und ökologisches Wirtschaften
Die jetzige Krise ist eine Weltwirtschaftskrise. Sie ist mit
den bisherigen Finanzkrisen nicht vergleichbar. Finanzderivate und der
weltweite Verfall der Wirtschaftssitten haben in den letzten zwei Jahrzehnten
die weltweite Verschuldungsmaschinerie enorm beschleunigt.
Bundes- und Landesregierungen haben Reformen verschleppt. Es
wurden mehr Kosten und Pflichten auf die Kommunen übertragen als Entlastungen. Die
bisherigen notdürftigen Reparaturen des nationalen und internationalen ökonomischen
Systems helfen nicht weiter.
Ein Systemwechsel vom "real existierenden Kapitalismus"
in eine solidarische und ökologische Wirtschaft ist nötig, um uns
vor einer katastrophalen Steigerung von Weltwirt-schafts-, Klima- und
Demokratiekrise zu bewahren. Dieser Systemwechsel muss auf allen Ebenen - auch
in der Kommunalpolitik - das oberste politische Ziel sein.
2. Frage der Rhein-Neckar-Zeitung
Verkehrsprobleme in Wiesloch2
Eine der ungelösten Probleme
der Wieslocher Kommunalpolitik ist der stetig zunehmende Verkehr. Vor allem die
Ortsdurchfahrt Altwiesloch leidet unter der hohen Verkehrsbelastung. Wie kann
die Kommunalpolitik diesem Problem begegnen?
Antwort der Frauenliste
Intelligente Lösungen anstreben
20 Jahre Diskussion Umgehungsstraße und&xnbsp; kein Ende.
Mobilitätsmanager für Wiesloch-Walldorf, "Pförtner-Ampel Altwiesloch"
gescheitert. Mehr Straßen bedeuten mehr Verkehr, mehr Lärm, mehr
Umweltverschmutzung, größerer Landschaftsverbrauch.
Wer möchte das schon.
Das inzwischen erfolgreiche und vom GR unterstützte Projekt
MOVE (auch schon in Umlandgemeinden aktiv), muss von uns allen kräftig
unterstützt, weiter ausgebaut werden. Anstelle von Ampeln Kreisverkehr einrichten.
Laufende Optimierung der Fahrradwege und Buslinien.
Förderung der Fahrradnutzung auch in Unternehmen (auf Arbeitswegen im
Nahbereich / auf kurzen geschäftlich veranlassten Fahrten).
In Kindergärten und Schulen mit dem "Ökologischen Fußabdruck" arbeiten,
d.h. das Bewusstsein für Umweltschutz von klein auf schulen
3. Frage der Rhein-Neckar-Zeitung
Städtebauliche Entwicklung des alten Bahnhofs- und EnBW-Geländes
Die städtebauliche Entwicklung des ehemaligen EnBW- und
Bahnhofsgeländes hat in den zurückliegenden Wochen viel öffentliche
Aufmerksamkeit gefunden. Die Meinungen sind geteilt: Die einen sehen eine
Chance, mehr Kaufkraft in Wiesloch zu binden; die anderen (vor allem die Einzelhändler
der Innenstadt) befürchten, es könnten Käufer aus der Fußgängerzone abwandern.
Was sollte Ihrer Meinung nach mit und auf dem Gelände geschehen?
Die Frauenliste ist für eine städtebauliche
Neuentwicklung des EnBW-Geländes - möglichst unter Erhalt der Kleinkunstszene
und Bowling-Anlage. Die Planung von kostengünstigen Mehrfamilienhäusern in
ökologischer Bauweise wird befürwortet. Verständlich ist aber die Sorge des Einzelhandels.
Denn die bisherige Verkaufsfläche in Wiesloch nimmt nach den INWO-Plänen um 25
%! zu: D.h. Konkurrenz zur Innenstadt. Ein Elektromarkt und hochwertiger
Lebensmittelmarkt sind willkommen, ein weiterer Drogerie- und ein zweiter
Sportartikelmarkt jedoch nicht. Ebenso nicht die weitere große Fläche für
kleinere Geschäfte. Dass die Öffentlichkeit/der Einzelhandel erst nach
erfolgtem Grundstückskauf informiert wurde, ist bedauerlich, widersprach der
vor Jahren feierlich abgegebenen Erklärung zum Lokalen Agenda 21-Prozess.
Dieser sieht die Mitsprache/Mitwirkung der Bevölkerung/des Einzelhandels vor.
Ein vorab eigentlich zu erstellendes schlüssiges Einzelhandels-Zentrenkonzept -
wie auch vom Einzelhandelsverband Nordbaden gefordert- fehlt leider auch.
4. Frage der Rhein-Neckar-Zeitung
Was soll mit dem Staatsbahnhof Wiesloch-Walldorf und seinem Umfeld geschehen
Mit dem Staatsbahnhof Wiesloch-Walldorf und seinem Umfeld
haben die beiden Nachbarstädte große Pläne. Deren Umsetzung fällt Walldorf mit
seinem gut gefüllten Stadtsäckel jedoch leichter als Wiesloch.
Wie soll es Ihrer Meinung nach an der Nahtstelle zwischen
Wiesloch und Walldorf weitergehen?
Seit Jahren ist Wiesloch zusammen mit Walldorf bemüht, mehr
Gewerbeansiedlungen in den Bahnhofsbereich Wiesloch-Walldorf zu holen. Leider
ohne größeren Erfolg. Das Bf-Umfeld sieht - trotz aller bisherigen Maßnahmen -
immer noch nicht gerade sehr einladend aus.
Deshalb hat &xnbsp;die Gemeinderätin der Frauenliste auch der
Absichtserklärung beider Städte, evtl. 2018 eine Landesgartenschau ins
Doppelzentrum zu holen, zugestimmt. Dies brächte eine enorme Aufwertung dieses Geländes.
Ein defizitäres Parkhaus kann sich Wiesloch nicht leisten.
Ebenso auch kein teures, in mehreren Farben abends beleuchtetes breites Dach
quer über die Gleise: Erkennungszeichen des von manchen gewünschten
"Metropolbahnhofs" Wiesloch-Walldorf.
Die S-Bahn sollte zu mindest in Stoßzeiten alle 20 Min. verkehren.
Eine ständige Optimierung des Busverkehrs ist ebenso erforderlich.
Abgesehen von den bereits genannten Themenbereichen.
Wo warten Ihrer Meinung nach in den kommenden fünf Jahren
die größten Herausforderungen auf die Wieslocher Kommunalpolitik und
wo sehen Sie Ihre Handlungsschwerpunkte.
Wir leisten uns für Wiesloch immer noch in vielen Bereichen
Luxus-Modelle. Wollen die Besten der Besten sein. Dabei bleiben immer mehr
Menschen auf der Strecke, die Schere zwischen arm und reich geht immer mehr
auseinander. Wir Frauen setzen uns deshalb für die berühmten vielen kleinen Schritte
in der Kommunalpolitik ein. Nur so können wir zu einem Leben in Balance kommen.
Wir wünschen uns gleichwertige Beteiligung von Frauen und
Männern bei allen Planungs- und Entscheidungsprozessen. Die Sitzungsunterlagen sollten
von der Verwaltung bereits auf die vier Säulen der Lokalen Agenda 21 hin geprüft sein:
Natur und Umwelt, Wirtschaft, Soziales, Mitwirkung.
Wir wollen Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt für Frauen und Männer.
Mensch, Tier und Pflanze sollen harmonisch miteinander leben können!
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