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Rhein-Neckarzeitung vom 17.10.2009

Die Mensa des Gymnasiums steht künftig allen offen

Wiesloch. (pen) Die Mensa im Ottheinrich-Gymnasium kann künftig auch für andere Veranstaltungen gebucht werden. Darauf hat sich der Kulturausschuss in seiner jüngsten Sitzung geeinigt. Zuvor gab es jedoch eine längere Diskussion, ob auch politische und kirchliche Veranstalter Zugang bekommen sollten. Die Mensa wird vom Gymnasium hauptsächlich montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr genutzt. An den meisten Abenden und auch am Wochenende steht sie zur Verfügung.

Nach Angaben von Irene Thomas vom Vereinsbüro der Stadt gibt es seit der Eröffnung der Mensa Mietanfragen von Vereinen und Organisationen. Deshalb schlage die Verwaltung vor, den Mensa-Saal, die Küche und die Bühne zu vermieten. Der Saal hat bei Bestuhlung eine Kapazität von 200 Personen. Für die Nutzung der Küche müsste eine gesonderte Vereinbarung mit der Lebenshilfe Wiesloch getroffen werden, da diese die Küche angemietet hat. Die Schule solle weiterhin Vorrang in der Nutzung der Mensa haben, erklärte Irene Thomas.

Ausgeschlossen werden sollten nach ihrer Vorlage sowohl private und gewerbliche Veranstalter als auch politische und kirchliche Organisationen. "Wir wollen Schulen weltanschaulich und parteipolitisch frei halten", erklärte Bürgermeisterin Ursula Hänsch. Die Mitglieder des Ausschusses forderten jedoch, dass auch politische Parteien die Mensa für ihre Veranstaltung mieten dürfen, da Schüler schon früh an die Politik herangeführt werden sollen. Oberbürgermeister Franz Schaidhammer gab zu bedenken, dass bei einem generellen Nutzungsrecht für Parteien auch extreme Parteien die Mensa anmieten könnten, was nicht gewünscht sei. Außerdem könnte bei Plakatierungen zur Ankündigung der jeweiligen Veranstaltung, die den Hinweis auf das Gymnasium als Veranstaltungsort enthalten, der Eindruck entstehen, dass die Schule der Veranstalter ist.

Karin Becker (Frauenliste) erklärte, dass die Parteien und Kirchen noch genügend andere Orte in Wiesloch finden, sodass die Mensa nicht dafür freigegeben werden muss. Sonja Huth (SPD) schlug vor, dass die Mensa zunächst probeweise für ein Jahr allen – auch Parteien und Kirchen – zur Verfügung stehen sollte. Falls sich in dieser Zeit keine Probleme ergeben, könne dies verlängert werden. Dieser Vorschlag wurde mit zehn Ja-Stimmen, zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen angenommen.

In der Nutzungsordnung wird festgehalten, dass die Mensa grundsätzlich an Vereine und Organisation, die im Doppelzentrum Wiesloch-Walldorf ansässig sind, vermietet werden kann. Damit sind private und gewerbliche Interessenten ausgeschlossen.

Die Mensa solle verstärkt den Vereinen angeboten werden, um sie so aus dem Palatin abzuziehen, das man dann auch gewinnbringender an gewerbliche Interessenten vermieten kann, forderte Jörg Richter (FDP).

Vereine erhalten für ihre Veranstaltungen im Palatin von der Stadt einen Mietzuschuss. Diesen Zuschuss werden auch die zukünftigen Mieter der Mensa erhalten. Hier will die Stadt die Miete von 31 oder 32 Euro (mit Küche und/oder Bühne) pro Stunde zur Hälfte bezuschussen. Keinen Zuschuss gibt es auf die Grundpauschale, die bei 120 Euro liegt. Die Mensa kann bereits ab 1. November angemietet werden.