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RNZ am 23.3.2012
Pressemitteilung der Frauenliste Wiesloch ,
Mitglied im Dachverband der Frauenlisten in Baden-Württemberg e. V.,
zum Equal Pay Day am 23. März 2012
(kb) Wiesloch. Geld ist Anerkennung. Und die wollen Frauen nicht nur mit schönen
Dankesreden und einem Blumenstrauß für unbezahlte oder gering entlohnte Arbeit haben. Heute
gibt es in vielen Städten und Gemeinden im Land Veranstaltungen der im Landesverband der
Frauenlisten in Baden-Württemberg (DVFL) organisierten Frauenlisten. Sie kämpfen für die
Umsetzung des Rechts auf gleiche Teilhabe in Politik und Wirtschaft. Es ist gesetzlich
zwar längst festgeschrieben dass für gleichwertige Arbeit gleicher Lohn gezahlt werden muss.
Doch berufstätige Frauen in Deutschland müssen umgerechnet aufs Jahr bis zum 23. März
umsonst arbeiten. "Dies ist eine Schande für unser hochindustrialisiertes Vaterland", sagt
Karin Becker, seit 1999 Gemeinderätin der Frauenliste.
Echte Gleichberechtigung findet in den Köpfen statt, deshalb gilt es an Tagen wie dem
diesjährigen Equalpayday am 23. März immer wieder darauf hinzuweisen, bis es
schlichtweg selbstverständlich geworden ist, dass Frauen gleichen Lohn für gleichwertige
Arbeit verdienen. Es nützt nichts, die um 60 Prozent! geringeren Rentenansprüche und
die Frauenarmut im Alter zu beklagen, solange in den Jahrzehnten der Berufstätigkeit die
weiblichen Mitarbeiter trotz gleicher Qualifizierung ein Viertel weniger Gehalt bekommen
als ihre männlichen Kollegen.
"Eine ungeheuerliche Ungerechtigkeit", findet Gemeinderätin Becker. "Die vielen
Frauenlisten im Land fordern von den Unternehmen, dass sie ihren Beteuerungen auch Taten
folgen lassen und endlich den Frauen das geben, was ihnen zusteht." Dazu müssten die
Rahmenbedingungen von der Politik geändert werden:
Sanktionen gegen Firmen, die Frauen bei gleichwertiger Arbeit schlechter bezahlen als männliche Arbeitnehmer,
Schaffung eines Steuersystems, das nicht die Alleinverdienerehe bevorzugt
und allem voran die Quote, damit mehr Frauen in Führungspositionen mitentscheiden.
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