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Beispiel für die immer noch HERR-schende Männersprache:

Am 28. März 2010 schrieb Karin Becker
an Profn. Dn. Luise F. Pusch
FemBio Frauenbiographieforschung e.V.

Meinungsforschung
Ministerpräsident Stefan Mappus zum Tod von Professor Noelle

(26.03.2010 ) Mit Betroffenheit hat Ministerpräsident Stefan Mappus auf den Tod von Professor Noelle reagiert. „Mit Frau Professor Noelle verliert das Land Baden-Württemberg eine große Persönlichkeit mit außerordentlicher, bleibender Lebensleistung“, schrieb der Ministerpräsident an die Hinterbliebenen.
http://www.baden-wuerttemberg.de/sixcms/detail.php?id=228276

Liebe Luise Pusch,

die Landesregierung von Baden-Württemberg bringt die Schlagzeile
"Ministerpräsident Stefan Mappus zum Tod von Professor Noelle".
Ja war den Professor Noelle ein Mann???!!!
Gibt es nicht die Bezeichnung Professorin???

Manche in unserem Ort - selbst in der städt. Verwaltung - sprechen unsere Bürgermeisterin immer noch mit "Frau Bürgermeister" an.

Und selbst der Leiter der städt. Bücherei hat in seiem Jahresbericht das Fazit gezogen:

Die Bibliothek "in ihrer Rolle als

Bildungspartner
Bewahrer des kulturellen Erbes
Unterstützer bei der Freizeitgestaltung" ...

Und dies, obwohl ich schon vor Jahren begonnen habe, ihm zu erklären, dass der "aktive Leser" in der statistischen Erfassung mehrheitlich eigentlich eine"aktive Leserin" ist.
Inzwischen gibt es in seinen Jahresberichten immer Leserinnen und Leser, Besucherinnen und Besucher und aktive Leserinnen und Leser.

Es wird halt doch noch eine Weile dauern, bis wir das kulturelle Erbe der Sprache vom rein "männlichen" auf einen ausgeglichenen Gebrauch zwischen Frau und Mann umgestalten werden.

Wünsche Dir einen wunder-vollen Sonntag
mit frauen-listigen Grüßen
Karin Becker
Gemeinderätin der Frauenliste Wiesloch

Luise Pusch antwortete unverzüglich, dass dies sehr gute Beispiele für die noch immer herr-schende Männersprache sind. "Sie gehören aufgespießt und werden wahrscheinlich bald mal in einer Glosse verbraten."